Für die Beschreibung des Wasserhaushaltes eines Gebietes werden die "Einnahmen" in Form von Niederschlag den "Ausgaben" in Form des Abflusses und der Verdunstung gegenüber gestellt. In Seen, Mooren und im Grundwasser kann dieses Wasser unterschiedlich lange gespeichert werden.
Im bundesweiten Vergleich ist Brandenburg mit im Mittel 558 mm Niederschlagshöhe eines der trockensten Bundesländer. Aktuelle Klimaberechnungen sagen für Brandenburg eine Zunahme der Mitteltemperatur bei in etwa gleichbleibendem Jahresniederschlag voraus. Dieser Klimawandel wird sich im Wasserhaushalt durch eine steigende Verdunstung und einen abnehmenden Abfluss widerspiegeln. Jahrzehntelange Entwässerung von Äckern, Wäldern, Mooren und sogar Söllen sorgt zwar für einen schnellen Abfluss von Niederschlägen, verringert aber auch die Grundwasserneubildung. In ausgetrockneten Mooren kann kein Wasser mehr gespeichert werden und die Pufferwirkung (Schutz vor Trockenheit und Hochwasser) ist nicht mehr gewährleistet.
Die im Projekt geplanten Maßnahmen zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes, wie der Rückbau von Entwässerungssystemen und Renaturierung von Feuchtgebieten, dienen also nicht nur dem Schutz einzelner Vogelarten, sondern auch uns selbst mit unseren Ansprüchen an sauberes Trinkwasser, Hochwasserschutz und an eine ausreichende Wasserversorgung, auch in Trockenperioden, unserer Nahrungspflanzen und Nutztiere.