life Schreiadler: Grünland

In Mitteleuropa gehört die Grünlandbewirtschaftung seit Jahrhunderten zum Landschaftsbild. Für Greifvogelarten wie Schreiadler, Mäusebussard, Rot- und Schwarzmilan, aber auch für die Wiesenweihe ist extensiv genutztes Grünland ein optimales Nahrungshabitat, weil der Boden bei der Grünlandbewirtschaftung kaum bearbeitet werden muss. So bleiben die Bauten von Feld-, Wühlmäusen und Maulwürfen vom Umpflügen verschont und den kleinsäugerjagenden Vogelarten steht Jahr für Jahr eine konstante Nahrungsquelle zur Verfügung.
Durch die im Vergleich zu Getreide und vor allem Mais geringere Wuchshöhe ist Grünland für Greifvögel vor allem in der ersten Phase der Jungenaufzucht (April bis Juni) viel besser zu bejagen.

Eine Alternative stellt der mehrjährige, in der ökologischen Landwirtschaft übliche Anbau von Kleegras, Ackergras und Hülsenfrüchten dar. Durch die selteneren Umbrüche werden der Boden und die darin lebenden Beutetiere geschont. Durch die frühe Mahd im Mai/Juni entstehen für die Greifvögel geeignete Nahrungsflächen - eine knappe Ressource in dieser Jahreszeit.

Hecken, Sölle und kleine Gehölze bieten den Greifvögeln Schutz- und Ruheplätze und ein reichhaltigeres Nahrungsangebot.

 

Staffelweise Mahd verlängert die Zeit, in der Schreiadler besonders leicht an ihre Beute kommen.

Besonders in den letzten Jahren wurde jedoch immer mehr trockenes und feuchtes Grünland zu intensiv genutztem Ackerland umgewandelt. Für viele charakteristische Vogelarten gingen damit wichtige Nahrungs- und Brutgebiete verloren. In Deutschland ist der Verlust an Grünland vermutlich die wichtigste Ursache für die Aufgabe von traditionellen Brutrevieren.

Im EU-Life Projekt wollen wir insbesondere in den Schreiadler-Revieren den Anteil des Grünlandes bzw. des Ackerfutteranbaus erhöhen, um die Nahrungsgrundlage für den Schreiadler und weitere Greifvogelarten zu sichern.  Hecken- und Feldgehölze sollen gepflanzt werden, um die Jagdgebiete des Schreiadlers vor Störungen zu schützen und das Grünland vielfältiger und attraktiver zu gestalten. Von einem extensiv genutzten Grünland mit feuchten Anteilen profitieren auch andere Arten wie Wachtelkönig, Braunkehlchen, Neuntöter und Weißstorch.

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