life Schreiadler: Zustand

Ein Moor ohne Wasser

Nach zahlreichen Versuchen der Entwässerung des Moores wurde die Bewirtschaftung vor ca. 30 Jahren in vielen Bereichen aufgegeben. Die rentable Nutzung vieler Wiesen wie dem Langen Bruch, dem Taterbring, der Bullenwiese, den Hauskavelwiesen und Schlosskavelwiesen war aufgrund der schwierigen Standortbedingung nicht mehr möglich. Mähen, Trocknung, Pressen und Werbung der Heuballen sind mit der heutigen größeren Technik auf diesen Grenzertragsstandorten kaum maschinell und wirtschaftlich sinnvoll zu betreiben.

Insbesondere der im Sernitzmoor verbreitete Typ des Druckwasser-Quellmoors und ständiger Wasserschüttung aus sehr tiefen Grundwasserleitern lässt sich trotz tiefgründiger Entwässerung nicht wasserwirtschaftlich regulieren. Das große Gefälle im Moor von bis zu 8 m vom Talrand zur Sernitz bewirkt jedoch auch bei eingestellter Grabenunterhaltung und Bewirtschaftung weiterhin eine starke Entwässerung und damit Torfzersetzung. Artenarme hohe Schilfbestände, Brennnesseln und Holunderbüsche zeugen ebenso von der enormen Nährstofffreisetzung, wie die chemischen und bioindikatorischen Analysen im Sernitzfließ.

Die wichtigen Funktionen naturnaher, lebender Quellmoore für den Landschaftshaushalt durch die Stabilisierung des Grundwasserstandes, Abflussverzögerung und Hochwasserschutz, Filterung und Nährstoffrückhalt, sowie als Lebensraum für heute stark bedrohte Arten sind im Sernitzmoor stark gestört. Ohne aktives Gegensteuern werden diese Funktionen dauerhaft beeinträchtigt bleiben.

Ein Rundflug über das Sernitzmoor

Das Quellmoor der Sernitz.
Blick auf den Hohen Werder.
Blick über die Bahnhofstraße Richtung Wilmersdorf.
Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) wächst besonders gerne dort, wo Grundwasser an der Bodenoberfläche austritt.
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